STARt — eine simple magische Formel für JEDES Gespräch (Workbook)

S — 2017 war ich in der Ausbildung zum Certified Business Trainer (dvct). Auf dem Foto seht ihr mich im Sommer 2017 vor exakt heute 4 Jahren, wie ich vom Fähranleger Dockland vorbeigehe am Nordakademie-Campus (im 5. und 6. Stock dieses imposanten Gebäudes, der sollte aber erst später in meinem Leben noch eine Rolle spielen) zum Elbberg, wo in der Nr. 1, dem Lofthouse des Star-Architekten Hadi Teherani das nicht minder Star-besetzte Institut von V.I.E.L Coaching&Training und V.I.E.L Consulting ansässig ist. Und oben rechts, anderer Tag, ich weiß noch es war heiß, ich als Fischerin von großen Fischen >> BIG FISH << Erkenntnissen aus dem Modul “Führung” mit Großmeister Tom Rückerl.

Spannende Themen, emotionale Momente, erstaunliche Metamorphosen und mindset-shiftende Momente haben wir als tolle Ausbildungsgruppe in der Trainerausbildung erlebt. Die Rampensäue in uns ausgepackt, die Hütte gerockt, Sternstunden kreirt, Themenwelten kennengelernt, die durch Persönlichkeit und Herzblut erst so richtig bei uns andockten.

Aber: Im Hinterkopf nagte bei VIELen von uns, auch bei mir, die Frage: Was wird mein Thema für die Abschlussprüfung sein?

T — Wie finde ich mein Thema?

Zum Glück gibt es die Gruppe, die Co-Trainer, die Coaches und Ausbilder, so dass jede*r früher oder später ihr bzw. sein Thema gefunden hatte.

Nun, für mich war es Storytelling. Das Thema passt ja auch gut zu mir und ich habe eine enge, tiefe Verbindung damit (das ist dann eben das, was andere an dir bemerken, auch wenn du es selbst nicht wahrnimmst). Aber es war auch ein bischen aufregend, denn das Thema ist mir eben wichtig. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum der Kommentar meines Ausbilders dazu war: “Nimm doch die 4 Seiten einer Nachricht.” (Friedemann in allen Ehren, aber: nein, dann lieber die große Herausforderung).

Und so habe ich mich gründlich vorbereitet, ein Homerun wenn man schon eine wissenschaftliche Verteidigung hinter sich hat. Die wichtigste Frage, wenn du als Trainerin ausgerechnet dein Herzensthema zum ersten Mal einem neuen Publikum vorstellst, ist: Wie mache ich das leicht verständlich?

A — Action Plan: So mache ich Komplexes einfach und eingängig

Ich habe mich für die STAR Methode entschieden (gleich werde ich dir erklären was das ist), und seitdem ist sie ein treuer Begleiter bei vielen Workshops, Textkreationen und Gesprächstrainings geworden. Für einen Workshop mit dem Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V. habe ich sie mal etwas abgewandelt (daher das kleine t) und das so beibehalten.

Die “STAR Interview Response Method” habe ich in den USA an der Columbia University in New York kennengelernt, wo ein intensives Training für Bewerbungen und Assessment-Center ab Semester 1 quasi zum Studium dazugehört. Ich habe den Ursprung nicht nachvollziehen können, jedenfalls kam sie auf mit der Erkenntnis, dass ein Interviewer mit situativen und behaviouralen Fragen (also nach deinem Verhalten in bestimmten Situationen) besonders nachhaltige Erkenntnisse aus Bewerbungsgesprächen ziehen kann. Weil? Weil Vieles, was in Bewerbungsgesprächen heruntergebetet wird, so leicht veränderlich ist, dass das wenig Aufschluss über das Verhalten in der Zukunft (zumal wenn es drauf ankommt, in komplexen oder kritischen Situationen) gibt. Gerade auch zu Haltung und der Bereitschaft, sich zu reflektieren und Verantwortung zu übernehmen.

Der Hintergedanke: Verhalten in kritischen Situationen setzt auf tiefer sitzenden Grundmustern auf und ist über längere Zeit relativ unveränderlich. Also ein sehr verlässlicher Indikator für das Verhalten dieser Person in der Zukunft (ja genau, Herr Laschet). Außerdem versetzt ein Story-Format den Ungeübten Storyteller (Bewerber) relativ schnell in eine Art Trance, in der sich sein/ihr Navigationssystem in einer anderen Umlaufbahn befindet — übliche Selbstdisziplinierungsmechanismen werden außer Kraft gesetzt: Bewerber/in kommt ins Erzählen aus dem Nähkästchen. Echt und unverfälscht aus dem Leben. Schlaue Bewerber nutzen das zu ihren Gunsten und üben kleine Stories, die sie dann wie ein Kartendeck parat haben und ausspielen können. Bingo. STAR-Training an den US-amerikanischen Elite-Universitäten. Das können wir auch.

Nichts ist simpler und magischer (weil verblüffende Wirkung) als STAR

STAR ist eigentlich nicht wirklich eine Methode, einfach die Abkürzung für eine pragmatische Story-Struktur, die auf universellen narrativen Grundmustern aufsetzt (daher hochwirksam, geht rein wie Butter) und einfach zu merken ist.

Und dafür steht STAR:

Situation

In welche Situation möchtest du deine/n Gesprächspartner*in mitnehmen? Zaubere schnell Bilder, Emotionen, Sinnesempfindungen vor das innere Auge und ins Hirn: auf dem Weg zu meinem ersten Seminar zum Auftraggeber, Neuland, aufgeregt.

Task

Vor welcher Herausforderung steht der Protagonist (also du zu dem früheren Zeitpunkt)? Welches ist das drängende Problem (Kittelbrennfaktor!) das es zu lösen galt? Flipcharts vergessen.

Action

Die Entscheidung ist gefallen: Welche Schritte bist du gegangen um das Problem zu lösen? Improvisiert, um Hilfe gebeten.

Resultat

Wenn die Vision (des Helden) Wirklichkeit wird, das überraschende Ergebnis, das noch sehr viel mehr ist als erwartet (=Magie): Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Zugänglichkeit und die ungeplante Situation haben eine besondere Aufmerksamkeit, Machergeist und Dynamik in die Gruppe gebracht, es wurde ein unvergesslicher und sehr erfolgreicher Workshop.

Und das t?

Das kleine t steht für Transfer. Ich habe es hinzugefügt, weil 1. ich mir gern Dinge an den Fingern einer Hand merke (Fun Fact: ich schreibe keine Einkaufslisten, sondern merke mir 5 Dinge. Wenn die 5 erreicht ist, gehe ich einkaufen).

Transfer

Welche Lehre lässt sich aus der Geschichte ziehen? Es ist gut, sie zu kennen. Es ist nicht immer nötig, sie zu nennen. Daher klein geschrieben.

Will heißen? Du könntest an die Geschichte oben (Die Situation ist ein Bewerbungsgespräch oder Gespräch mit potenziellem Auftraggeber) jetzt noch den Satz anhängen: Ich bin immer sehr gut vorbereitet. Aber wenn mal was schiefgeht, kann ich blitzschnell umschalten, improvisieren und aus der Situation das Beste für alle Beteiligten (insbesondere den Auftraggeber) herausholen. In dem Fall würde ich es aber lassen, denn Führungskräfte sollte man immer so behandeln dass sie smart dastehen, und dieser Gesprächspartner möchte die Lehre zwischen den Zeilen vermutlich gern selbst herauslesen. Außerdem kommt er dir sonst schnell auf die Schliche, wenn sich das Ganze zu konstruiert anhört.

R — Wie war eigentlich die Trainerprüfung dann noch?

Meine Trainerprüfung war übrigens nicht nur verblüffend magisch. Ich erinnere mich noch genau an das Kribbeln, als ich als Trainerin “in the back of the Room” die Teilnehmer beobachtete, die in kleinen Dreiergrüppchen im “Bug” (das ist einer der Räume des Schiffsförmigen Grundrisses) stehend sich so angeregt ihre STAR-Geschichten erzählten, mit roten Bäckchen, strahlend, total erfüllt im Moment. Auch das anschließende Fachgespräch mit zwei der Grand Dames der dvct-Gutachter war so wertschätzend und wegweisend, völlig unerwartet eine der Geburtsstunden der Own your Knowledge Akademie. Magisch.

t — Und nun: du

Willst du noch ein Beispiel? Es ist hier in diesem Blog-Post versteckt. Hast du dich nicht schon gefragt, was das für Buchstaben vor den Kapitelüberschriften sind? Du findest STAR in allen meinen Texten, sogar in meiner geschichtswissenschaftlichen Doktorarbeit. Es ist eben die Grundstruktur für alles, wo menschliche (und nicht nur menschliche) Handlungen und Interaktionen eine Rolle spielen. Dieses Muster ist in unserer kulturellen DNA verankert. Und ein Text ist schließlich auch eine Konversation.

Schreib doch mal selbst kurz eines. Nichts zu persönliches, aber auch Sport oder Erlebnisse rund um den Berufsalltag, speziell in deiner Rolle mit Verantwortung für deine Kunden oder Success Stories deiner Kunden eignen sich super. Keine Zeit? Das geht hervorragend beim Autofahren, duschen oder beim Frühstückskaffee. Und dann schreibst du es in dein Journal oder digitales Notebook-Programm. Jeden Tag eines. Da kommt schnell eine brauchbare Sammlung für deine nächsten Konversationen zusammen.

Wie du Stories findest? Auch mit STAR: Frag einfach mal deine Erinnerung nach einem Protagonisten der dir (wenn du der Held / die Heldin der Geschichte sein sollst) oder deinem Gesprächspartner (meist noch wirkungsvoller, bei Kunden und Teilnehmern) gleicht — und einem spannenden Wendepunkt mit Problemlösung, verblüffendem Resultat und Lehre. Das macht besonders Sinn, wenn die Lehre diejenige welche ist, die der Lehre gleicht, die du deinem Gesprächspartner wünschst.

Bring Magie in deine Texte, Gespräche, Visualisierungen, Videos oder Kursunterlagen. Spar dir Zeit, rede freier ohne Script, bau eine Wirkungskapsel ein. Ernte mehr Resonanz für deine Botschaft und aktiviere deine Zuhörer und Leser.

Irgendwie spannend, aber noch zu kompliziert?

Das kannst du JETZT tun:

1. Schreib mir deine Frage gleich hier in eine Mail: mail@anjatimmermann.de

2. Melde dich zum Diskurs #8 “Deine Botschaft — klar wie Gletscherwasser” am 12. August an: anjatimmermann.de/events

3. Fordere mein Workbook “Mein StoryPitch” an, darin ist die STARt Struktur nochmal erklärt (und wie du dir damit auch einen magischen Pitch zimmern kannst): → Klick hier und schreib mir deine favorisierte Mailadresse in eine Email, dann sende ich dir das PDF heute noch zu.

PS: Hast du dich gefragt, welche Abkürzung sich hinter V.I.E.L verbirgt: „Verein für intelligente Entwicklung und Lösungen“. Voll 80ies, denn da ist sie entstanden ;-)