Lasst uns wieder denken wagen!

 

Ich denke also bin ich — haben wir auch eine Verantwortung zum Denken?

Wir nutzen unseren Grips bei weitem nicht so, wie wir es könnten und müssten viel bewusster denken, und überhaupt wieder Mut zum Denken entwickeln.

Ist das so? Und wenn ja:

Warum ist das so wichtig?

Warum gerade jetzt?

Und wie geht das?

Darüber habe ich mit Dr. Franz Hütter gesprochen.

Dr. Franz Hütter: Berufsneugieriger, Kognitionsforscher, Wirtschaftspsychologie, Gründer und auf der Mission, den Spirit of Science unter die Leute zu bringen.

Beruf: Neugierig. Das beschreibt Franz Hütter wohl am treffendsten. Er sieht sich als Pendler zwischen den Welten der Wissenschaft und  der Unternehmen. Immer mit dem Fokus auf ein ganz zentrales Thema: Kognition — unsere menschliche Fähigkeit zu denken. Es gibt nur wenige Themen, die wichtiger sind — und trotzdem gilt es noch viel Licht ins Dunkel zu bringen (Aufzuklären im wahrsten Sinne des Wortes) und die Zeti drängt, um unser Handeln anzupassen. Aber der Reihe nach. Die Expertenreise des FH:

Zunächst hat sich Franz Hütter dem Thema aus der Perspektive der Geisteswissenschaften genähert, genauer: der kognitiven Linguistik. Dann hat er gleich mehrfach die Seiten gewechselt, zunächst in die Naturwissenschaften, und eine Doktorarbeit in Genetik über Empathiefähigkeit geschrieben und das Thema hinter dieser Brille noch weiter beforscht (spätestens an dieser Stelle wird der ganz feine Grat zum Thema Storytelling offensichtlich).

Dabei ging es in diesem Diskurs gar nicht um Storytelling (davon demnächst mehr), denn wir mussten uns erstmal um die drängenden Probleme der noch nicht ausreichend zukunftsfähigen Unternehmen in diesem Land kümmern. Aber wie ging nun zunächst die Reise, und vor allem die Entwicklung einer brillianten Idee, weiter?

Dort, in der Unternehmenswelt, hat sich Franz Hütter nämlich auch umgetrieben. Und nicht nur das, er war als Kommunikationsexperte in der Industrie und (auch hier genervt von einer eklatanten Einseitigkeit, oder zumindest mangelnden Ausgewogenheit, das hat er mir verraten) als Trainer und Consultant in der Personalentwicklung.

Indem er die “Kognitive Wende” fordert, prangert Franz Hütter den Widerstand  der Unternehmenswelt wie auch der Wissenschaftswelt an. Den Widerstand gegen das Miteinander Reden, gegen Einflussnahme von  Außen, gegen das Sich Öffnen und Co-kreativ Kooperieren — und auch das Schönreden einfacher Lösungen angesichts hochkomplexer Herausforderungen.

Dafür hat er ein Institut gegründet (Brain-HR, unten mehr dazu) und bildet zum Scientific Trainer und Consultant aus.

Scientific Spirit und Own your Knowledge — ein wahrhaft programmatischer Auftakt für das akademische Jahr der Academy und alle Intellectopreneure

Diskurs #11 Lasst uns wieder Denken wagen. Migelita Anja Timmermann ausnahmsweise auch mal wieder im Sternzeichen der Wissenschaft im Gespräch mit Dr. Franz Hütter über das Pendel zwischen den Welten der Wissenschaft und der Unternehmen.

Hier kommt der Einstieg in das spannende Jahresauftakt-Interview für euch zusammengefasst (darunter findest du nochmal den Link zum Interview):

 
 

Wir brauchen den Spirit of Science in den Unternehmen!

Lieber Franz, deine Mission ist es Wissenschaftlichkeit in die Unternehmen zu bringen. Warum ist das so wichtig und warum jetzt?

Wir brauchen den Spirit of Science — und da geht es mir nicht so sehr um Fußnoten, aber natürlich um Sorgfalt im Denken und begründetes Handeln. Worum es mir dabei vor allem geht ist diese Herangehensweise des Experimentierens, des Suchens (nach Daten und Erklärungen), des Streitens und auch selbst eigene Hypothesen wieder aufzugeben und dazuzulernen — das ist schon ein Blueprint für so Vieles was wir heute brauchen im Sinne vom agilem Denken. Und ich glaube, dass das eben etwas ist, das sehr stark zukunftsfähig macht. Und dafür brauchen wie Multiplikatoren und Multiplikatorinnen, die diese Herangehensweise weitertragen in ihre jeweiligen Anwendungsfelder.

Du sagst, du bist Pendler zwischen den Welten (und nun mit dieser Mission im Gepäck) — und bringst in deinen Projekten ja auch aktiv ganz unterschiedliche Parteien in deinen Workshops in Laborsituationen zusammen, die in sich in ihrem Berufsalltag oft sehr in ihren eigenen Subkulturen (Blasen) bewegen. Was sind dir dabei schon für Vorurteile und vermeindlich unvereinbare Positionen begegnet?

Ich glaube die Blasenbildung ist eine ganz natürliche Nebenwirkung menschlicher Beziehungsbildung. Die Fähigkeit zur Kooperation ist ja eigentlich unser großes evolutionstechnisches Erfolgsmodell. Bei der Gruppenbildung entsteht in jedem Bereich so eine Art In-Group-Bias, wir sind voreingenommen gegen die Leistungen unserer eigenen Gruppe. Und die Identifikation in der Industrie ist ja auch berechtigterweise das Tun. Der Pragmatismus. Daher ist die Industrie berechtigterweise an umsetzbaren und prozeduralisierbaren Lösungen interessiert. So funktioniert es aber nicht — zumindest nicht bei den multikausal überdeterminierten Sachverhalten alias Unternehmen zukunftsfähig machen.

Die Wissenschaft kann nicht so einfach das Gute, das Wahre und das Schöne aus dem Reagenzglas herauspipettieren. Das kann ich zu hohen Tagessätzen anbieten, ist aber Falschgeld.

Von Kognitiver Linguistik zu Empathiefähigkeit aus genetischer Sicht, von Wissenschaft zu Kommunikationspsychologie in der Automotive Industrie, von der Exit-Strategie aus der Coachingblase und Führungskompetenzen nach "4 Seiten einer Nachricht", von Kant zu Hannah Ahrendt:

Wie kann man an der Schnittstelle Wissenschaft-Unternehmen jetzt dazulernen und vor allem voneinander? Und das auch in der Art und Weise, wie wir Arbeiten, Denken und Handeln organisieren?

Das und den großen Wunsch meines Gasts, was in 2022 endlich passieren sollte, und wozu auch du beitragen kannst, erfährst du in unserem Interview:

😶‍🌫️🧠 Want to escape your Bubble and use more of your Brain Capacity? Watch it now:

https://vimeo.com/manage/videos/662784412/ed320aa282

Liebe Experten, Coaches, Trainer, Berater auf beiden Seiten: Nehmt euer Denken ernst, euer Wissen in die Hand und macht euer Leben verdammt noch mal so aktiv und fulfilling wie es nur irgendwie geht - und gebt der Gesellschaft was zurück, sie kann es gebrauchen!

Dieser Diskurs beginnt erst. Sei Teil davon: Wenn du Fragen oder Anregungen für den nächsten Diskurs mit Franz Hütter hast (der in Planung ist), dann schreib mir eine Mail an mail@anjatimmermann.de

Anja Timmermann

Hej, I am a business coach and dedicated trainer for knowledge competences, using a storytelling-approach. I love to work with intellectually ambitious entrepreneurs who don’t longer want to copy what others do. Instead they want to dig for the gold nuggets in their knowledge and craft something beautiful and unique to pass it on to others who can make use of it. A former historian and and journalist, I have lived and worked in North and South America. Now I am with my family in Hamburg, Germany. You can work with me in German, English and Spanish. Are you asking yourself when your Story will finally be heard and you can start building the future with your own knowledge and ideas? I am happy to talk to you in a video-chat or call.

http://www.anjatimmermann.com
Zurück
Zurück

Der Oktopus-Effekt: so zähmst du das Social-Media-Marketing-Monster

Weiter
Weiter

StoryPitch — lade in deine Story ein